Viele Unternehmen arbeiten noch mit Microsoft Dynamics NAV – teils in stark angepassten Versionen. Doch der Druck wächst: steigende Wartungskosten, fehlende Cloud-Fähigkeit, kein Zugang zu neuen Microsoft-Technologien wie Copilot oder der Power Platform. Die Zukunft heißt Business Central Cloud – und ein Umstieg ist meist kein „ob“, sondern ein „wann“.
Dieser Beitrag erklärt, wie der Wechsel von NAV in die Business Central Cloud gelingt, welche Herausforderungen zu meistern sind und warum sich der Schritt gerade jetzt lohnt.
1. Warum überhaupt in die Cloud wechseln?
Der Schritt von NAV in die Cloud bringt tiefgreifende Vorteile – nicht nur technisch:
- Kein eigener Server mehr notwendig – Microsoft übernimmt Wartung, Updates & Sicherheit
- Automatische Upgrades – keine teuren Release-Wechsel mehr
- Zugriff von überall – egal ob Homeoffice, Außendienst oder internationaler Standort
- Integration mit Microsoft 365 & Power Platform – Workflows, Berichte und Automatisierung leicht gemacht
- Zukunftssicherheit – volle Unterstützung von KI-Features wie Copilot
Für viele Unternehmen ist der Wechsel also nicht nur ein Update – sondern eine echte Modernisierung des gesamten ERP-Ökosystems.
2. Wie läuft das Upgrade von NAV auf BC Cloud ab?
Ein Cloud-Upgrade ist kein klassisches “Technik-Update” – sondern ein Migrationsprojekt mit mehreren Etappen. Die wichtigsten Phasen im Überblick:
a) Systemanalyse & Vorstudie
- Welche NAV-Version ist im Einsatz?
- Welche Anpassungen und Add-ons existieren?
- Welche Prozesse lassen sich verschlanken oder vereinfachen?
b) Technische Vorbereitung
- Datenbereinigung, Konsolidierung von Stammdaten
- Prüfung der Kompatibilität vorhandener Erweiterungen (C/AL → AL)
- Auswahl von Alternativen in AppSource oder Power Platform
c) Migrationsstrategie festlegen
- Re-Implementation oder technische Migration?
- Welche Daten werden übernommen (nur Stammdaten oder auch Buchungen)?
- Welche Benutzerrollen und Berechtigungen werden benötigt?
d) Cloud-Setup & Migration
- Einrichtung der Business Central Cloud-Umgebung
- Datenmigration und Funktionstest
- Schulung der Anwender
e) Go-Live und Hypercare
- Produktivstart mit enger Begleitung
- Support für Endnutzer, Fehlerbehebung
- Ausbau weiterer Cloud-Funktionen (z. B. Power BI, Automatisierungen)
3. Was passiert mit alten Anpassungen?
NAV wurde oft stark angepasst. In der Cloud-Welt ist dieses Prinzip überholt. Anpassungen werden als sogenannte Extensions in AL entwickelt – oder durch Low-Code-Apps ersetzt.
Empfohlene Vorgehensweise:
- Prüfen, ob eine AppSource-Lösung die Funktion bereits abdeckt
- Standardisierung vor Individualisierung
- Wo nötig: Erweiterung mit AL oder Power Platform
Vorteil: Künftig laufen alle Erweiterungen updatefähig und ohne tiefen Eingriff in das System.
4. Cloud-Migration ist auch ein Kulturwandel
Der technische Umstieg ist nur ein Teil der Reise. Wer erfolgreich auf BC Cloud migriert, sollte auch interne Prozesse und Denkweisen überdenken:
- Vom klassischen “Release-Denken” hin zu kontinuierlichen Verbesserungen
- Von Inhouse-IT zu Managed Services
- Von Einzeltools zu integrierten Plattformlösungen
Diese Transformation eröffnet neue Möglichkeiten – von mobilen Anwendungen bis zu KI-gestützten Analysen.
5. Fazit: Jetzt handeln – nicht zögern
Die Migration von NAV in die Business Central Cloud erfordert Planung – aber sie ist der Schlüssel zur Zukunftssicherheit. Wer sich heute vorbereitet, profitiert morgen von mehr Effizienz, geringeren IT-Kosten und vollständiger Microsoft-Integration.
Ein starker Partner, eine klare Migrationsstrategie und der Wille zur Veränderung – das sind die drei entscheidenden Erfolgsfaktoren.