Künstliche Intelligenz (KI) sei der menschlichen überlegen, sagt man. Sie sei schneller, korrekter – wenn nicht sogar fehlerfrei – und v.a. sei sie unvoreingenommen. Aber bringen Maschinen wirklich in allen Bereichen eine bessere Leistung als der Mensch?
Der Begriff der KI ist im kollektiven Verständnis häufig als Synonym des Machine Learning (ML) wiederzufinden; und praktisch mag das auch stimmen, doch den Theoretikern zu Liebe folgt an dieser Stelle eine kurze Differenzierung:
Die KI, also die Fähigkeit einer Maschine oder eines Systems, intelligentes menschliches Verhalten nachzuahmen, lässt sich in zwei Gruppen einteilen: angewandt und allgemein. Zur ersteren Kategorie zählen intelligente Systeme, die spezifische Aufgaben erfüllen. Die allgemeine KI hingegen bezieht sich auf Systeme oder Geräte, die im Grunde genommen die menschlichen Charakteristika wie Verhalten und Leistungsvermögen möglichst vollständig nachzuahmen.
Demgegenüber steht das Machine Learning, was einen Unterbereich der KI darstellt. Hiermit wird Computern ermöglicht, ohne explizite Programmierung zu lernen; anstatt also alles manuell und mühselig einzugeben handelt dieser dank des ML nun basierend auf Daten und lernt somit eigenständig Lösungen zu finden. Je größer die ihm bekannte Menge an Daten ist, umso intelligenter wird er durch das selbstständige Lernen. Im Laufe der Datensammlung folgt ein immer präziser werdendes Ergebnis in autonomer Fertigstellung.
Kurz und knapp lässt sich also sagen: ML gibt wieder. KI adoptiert und reift aus.
Esteres erkennt Muster, ruft Daten ab und ordnet Reize in Kategorien ein, wie z.B. ein Spamfilter in unseren E-Mails. Die KI hingegen ist weitaus komplexer: Hier steht das selbstständige Lernen im Mittelpunkt. Das System kann nicht nur auf erlernte Daten zurückreifen, sondern entwickelt und optimiert sich ständig weiter.
Angewandt in der Praxis lassen sich bereits einige Beispiele finden; so auch unser CX Planer, der zukünftig vor allem Arbeiter im Bereich der Fertigung bzw. Fertigungsplanung entlasten soll. Dank der Daten, die dem System bereits bekannt sind, werden autonom Vorschläge für zukünftige Auftragsabwicklung entwickelt und es wird versucht, bereichsübergreifend alle Maschinen und Fertigungszeiten zusammenzuführen und somit die Planung massiv zu vereinfachen.
Als Antwort auf die einleitende Frage lässt sich also festhalten, dass dem Menschen mit dem ML lediglich eine Unterstützung zu Gute kommt und diese keinesfalls als Ersatz der Arbeiter zu verstehen ist, denn die Feinplanung obliegt immer noch uns, den Menschen.
Wenn einige Zukunftsvisionen eintreffen, schafft KI einen großen Freiraum zur kreativen Arbeit. ML wird die menschliche Kreativität unterstützen und durch Individualisierung etwas ermöglichen, das außerhalb des menschlichen Leistungs- und Vorstellungsvermögens liegt.