Digital Days – digitale Privatsphäre

Frau Dia Log sitzt mit Ihrer Freundin laut lachend im Wohnzimmer; während Mama Log ihr Gesicht teilweise hinter ihren Händen versteckte, machte ihre Freundin ausladende Gesten und nahm skurrile Posen ein. „Lisa, was wärst du nur ohne dein Handy? Musst du eigentlich alles in deinem Leben fotografieren und öffentlich zur Schau stellen???“ Mehr ironisch als wirklich interessiert schüttelte sie den Kopf und lachte immer noch beschämt von dem eben Gesehenem.

DSGVO Sicherheit Internetsicherheit digital

Pfleger Mo Deern betrat das Zimmer und verabschiedete sich von den beiden Frauen. „Halt! Nicht wegrennen. Erst noch ein Foto“, schrie die Freundin des Hauses, während sie sich dem Pfleger mit forschen Schritten näherte, ihm ein Küsschen auf die Wange andeutet und auf den Auslöser des Handys. „Hi, ich bin Lisa. Follow me auf Instagram, Twitter, YouTube, Snap Chat, etc.

Mein User Name ist Lieschen Leif – du weißt schon, weil ich regelmäßig „live“ gehe.“ Sie lachte beherzt und streckte ihm die Hand entgegen. Noch bevor der Pfleger etwas erwidern konnte, war das Foto auch schon online. „Du wirst bald ein Star.“, teilte sie ihm mit, drehte sich um und ging wieder zu ihrer Freundin.

Verwirrt sah Pfleger Mo Deern Frau Dia Log an, zuckte mit den Schultern und verabschiedete sich damit.

Vernetzt dank Digitalisierung

„Lisa, wirklich. Ich glaub echt, dass du das übertreibst. Ich hab erst neulich gelesen, dass es sogar gesundheitsschädlich ist, den ganzen Tag immerzu auf Social Media unterwegs zu sein.“, ein erneuter kläglicher Versuch von Frau Dia Log ihre Freundin auf ihr Suchtverhalten aufmerksam zu machen; „Du musst dir deinem Umgang mit der Digitalisierung bewusst werden. Du merkst es doch schon gar nicht mehr.“

Doch Lieschen Leif schüttelte nur abwehrend den Kopf und gab Frau Dia Log zu verstehen, dass diese nur übertreiben würde. „Ich muss meine Follower doch auf dem neuesten Stand halten. Wir müssen schließlich mit der Zeit gehen. Die Digitalisierung hat unser Leben in den vergangenen Jahren komplett verändert; sieh dir doch nur einmal euer Haus an. Und auch die Kommunikation hat sich von Grund auf geändert. Mit meinen sozialen Kanälen auf Facebook, Twitter und Instagram erreich ich nicht nur dich oder meine Familie, sondern kann direkt mit der ganzen Welt meine Beiträge und Fotos teilen.“

„Natürlich. Eigentlich ist die Digitalisierung ja auch eine wunderbare Sache. Wir können Daten per Knopfdruck ans andere Ende der Welt senden und unser Handy ist besser ausgestattet und verfügt über mehr Funktionen, als manche Rechner. Und natürlich ist es ein enormer Vorteil, dass wir n über die sozialen Medien mit unseren Freunden und Familie jederzeit in Kontakt treten können, ganz egal, ob diese gerade da sind oder nicht. Ich mein ja nur, dass du das alles für selbstverständlich hälst und unbewusst einsetzt.“

„Ich weiß schon, was ich tue. Keine Sorge. Außerdem gibt es doch überall die Einstellungen für die Privatsphäre.“, entgegnete Lieschen Lief schnippisch.

Digitale Privatsphäre

Frau Dia Log scheint in Gedanken verloren und erinnert sich an die Fortbildung, die sie bezüglich der DSGVO‘ besucht hatte. Sie erinnert sich daran, wie sehr der Ausbilder immer wieder beteuert hat, dass der Einsatz digitaler Technologien mit erheblichen Chancen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse verbunden ist und dennoch ernstzunehmende Risiken mit sich bringt, die auch auf die Privatsphäre betreffen.

Sie hörte die Worte des Vortrages in ihrem Kopf; es ist, als würde sie sich aktuell nicht in ihrem Wohnzimmer befinden, sondern als säße sie erneut in dem stickigen Fortbildungsraum: ein besonderes Kennzeichen der Digitalisierung sind die ständig steigende Datenmengen und genau wegen diesen steigen auch die Risiken für die Privatsphäre jedes einzelnen Menschen.

Frau Dia Log wollte versuchen, ihrer Freundin den Inhalt der Fortbildung weiterzugeben und sie ebenfalls in die Risiken der Digitalisierung einzuweihen; doch sie erinnert sich daran, wie oft sie diese Unterhaltung schon geführt hatten. Deshalb besinnt sie sich und reagierte auf den Kommentar ihrer Freundin: „Du weißt, was du tust? Du sprichst von Privatsphäre? Ausgerechnet du? Hast du nicht vorhin erst wieder während des Gassigehens mit deinem Hund nochmal „nur mal schnell geguckt, was dein Schwarm Neues auf Instagram gepostet hat und dich dann über seine Standortaktualisierung in TikTok aufgeregt?“

Sicher unterwegs

„Das ist etwas ganz Anderes – und das weißt du ganz genau. Wenn du so negativ über die digitale Privatsphäre denkst, solltest du dein Unternehmen vielleicht doch nicht in die Cloud bringen“, verärgert zog Lieschen Leif ihrer Freundin das Handy aus der Hand und verstaute es in ihrer Tasche, nachdem sie noch ein Foto aufnahm und online stellte. „Hastag be safe“, murmelte sie in sich hinein und lachte.

Frau Dia Log schüttelte aufgebend den Kopf. „Herr Özkeser von CONNAMIX hat mir erklärt, dass die Cloud von Microsoft sicher ist. Und ich werde meine Daten auf einem deutschen Cloud-Rechenzentrum speichern. Microsoft hat mehrere Sicherheitsebenen, arbeitet mit ISO 27001 und weiteren Standards und kann ein umfassendes Sicherheitskonzept vorweisen.“

Die beiden wurden unterbrochen, als ein schrilles Piepen aus dem Zimmer von Opa Tegno Log kommt. Papa Diggi Tal schreit von oben herunter: „Es ist so weit. Ruft die Ärztin.“

Ärztin? Was ist passiert? Was soll die Aufregung? Kann Familie Log-Tal den Tag mit einem Happy End beenden?

Das alles gibt’s nächstes MAL in der finalen Folge der Digital Days-Reihe.

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